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Unübertroffene Fähigkeiten in ihrem Beruf.

Tschopp Holzindustrie setzt in seinem neuen Sägewerk auf die Altholzaufbereitung von Vecoplan

Oct 27, 2023

Der Neubau der Tschopp AG: Vecoplan lieferte die Ausrüstung für die Entsorgung und Aufbereitung des Altholzes aus der Sägewerkslinie.

„Wir beziehen unser Holz ausschließlich aus der Schweiz im Umkreis von rund 100 Kilometern und beliefern mit unseren Produkten nur den Schweizer Markt“, sagt Roland Birrer. Tschopp Holzindustrie mit Sitz in Buttisholz im Kanton Luzern ist der einzige Hersteller im Land, der Schalungsplatten für die Bauindustrie herstellt. „Unser bestehendes Sägewerk ist seit 1999 in Betrieb. Es ist für die Verarbeitung von 30.000 Kubikmetern Holz pro Jahr ausgelegt – derzeit verarbeiten wir bis zu 115.000 Kubikmeter“, fügt Birrer hinzu. Tschopp hat rund zehn Jahre lang im Dreischichtbetrieb gearbeitet, um dieses Volumen zu bewältigen. Die Kapazitätsgrenze ist längst erreicht. Raum für neue Ideen, für neue Produkte? Keine Chance. Wenn Tschopp seine Kapazitäten erweitern wollte, war ein neues Sägewerk die logische Lösung – und 2018 entschieden sich die Verantwortlichen des Unternehmens für die Investition in eines. Roland Birrer ist der Leiter des neuen Sägewerks.

Die Anlage wird im Mai 2023 in Betrieb gehen. Techniker von Zulieferern und Partnerunternehmen haben wochenlang die installierten Anlagen im 123 Meter langen und 20 Meter hohen Neubau in Betrieb genommen. Der Geruch von frisch gesägtem Holz weht von der bestehenden Anlage, die nur wenige hundert Meter entfernt liegt. „Unser neues Sägewerk ist für die Verarbeitung von 350.000 Kubikmetern Holz pro Jahr ausgelegt. Das ist auch genug Platz, um neue Holzwerkstoffe zu produzieren“, freut sich Birrer. Bisher war dies aufgrund fehlender Kapazitäten und Technik nicht möglich. Der Plan sieht vor, dass, wenn das neue Sägewerk in Betrieb ist, das alte sukzessive stillgelegt werden soll.

Tschopp Holzindustrie wurde 1920 als Zweimannbetrieb gegründet. Heute sind an allen Standorten 125 Mitarbeiter beschäftigt. Ronald und Daniel Tschopp sind Inhaber und führen das Unternehmen in der dritten Generation. Das Unternehmen fertigt alle Facetten der Schalungsplatten. Eine Besonderheit an den Längs- und Stirnkanten der Platten sind die Dichtungen, die das Anhaften von Betonresten verhindern und die Reinigung erleichtern. Die Dichtungen verlängern zudem die Lebensdauer der Paneele. „Mit diesen Panels bieten wir nicht nur Qualität, sondern auch ein hohes Maß an technischer Raffinesse. Hinzu kommt das fundierte Know-how unserer Mitarbeiter zu unseren Produkten“, nennt Birrer die Erfolgsfaktoren.

Bei der Herstellung von Schalungsplatten fallen viele Holzreste wie Späne, Sägespäne, Verschnitte und Rinde an – und damit nichts verschwendet wird, baute Tschopp 2005 eine eigene Pelletproduktion, die das Unternehmen kontinuierlich ausbaute. Heute produziert Tschopp jährlich bis zu 120.000 Tonnen Pellets. Seit 2014 verfügt der Standort außerdem über ein eigenes Holzkraftwerk. „Die Anlage liefert die gesamte Wärme für die Trocknung des Schnittholzes und der Pellets“, sagt der Sägewerksleiter. „Wir nutzen die Restwärme, um umweltfreundlichen Strom zu produzieren.“ Die Anlage erzeugt jährlich rund 9,4 Millionen Kilowatt. Damit verwertet Tschopp Holzindustrie den Rohstoff am Standort zu hundert Prozent. Da im neuen Sägewerk mehr Holz verarbeitet wird, wird auch mehr Energie für die Trocknung benötigt, auf dem Grundstück ist jedoch genügend Platz für ein weiteres Kraftwerk.

Tschopp setzt bei der Aufbereitung des Altholzes zur Pelletproduktion und zum Ökostrom auf Vecoplan. Das Spezialunternehmen mit Sitz in Bad Marienberg im Westerwald entwickelt Anlagen zur Zerkleinerung, Förderung, Trennung und Lagerung von Holz, Biomasse, Kunststoffen, Papier sowie Haus- und Gewerbeabfällen. „Wir beraten unsere Kunden, planen die Technik und finden gemeinsam die passende Lösung“, erklärt Michael Müller, Projektleiter des Schweizer Holzunternehmens. „Zu unseren Aufgaben gehört selbstverständlich das ganzheitliche Projektmanagement sowie die Montage, Inbetriebnahme und umfassende Serviceleistungen.“

Tschopp Holzindustrie arbeitet seit mehr als 30 Jahren mit Geräten des Westerwälder Unternehmens. Birrer: „Vecoplan hat einen guten Namen im Markt und der Service ist immer perfekt, daher war für uns klar, dass wir die gute Zusammenarbeit fortsetzen würden.“ Der Maschinenbauer war von Anfang an in das Projekt eingebunden. Michael Müller und sein Team unterstützten das Schweizer Unternehmen bei der Planung und konnten die neue Anlage auf der grünen Wiese errichten.

Der Vecoplan-Experte zeigt nach oben. „Die Sägelinien liegen hier im Stockwerk über uns. Das Altholz fällt durch den Boden auf die Förderbänder.“ Auf diese Weise wird das Sägemehl auf mehreren Förderbändern zusammengeführt. Ein Sternsieb trennt Überlängen ab. Holzabschnitte (oder Kopfscheiben) fallen ebenfalls auf ein Förderband und werden einem Zerkleinerer der VHZ 1600-Serie zugeführt, einem robusten Einwellenzerkleinerer mit modularem Aufbau, der ihn äußerst vielseitig einsetzbar macht. Vecoplan verfügt über verschiedene Möglichkeiten, die perfekte Maschine für den Kunden zu konfigurieren. Die zuständige Anwendungstechnik kann Komponenten wie Rotoren, Schneidkronen, Gegenmesser, Siebe und Antriebe an die jeweilige Kundenaufgabe anpassen. Die so vorzerkleinerten Stücke werden über einen Vibrationsförderer horizontal dem Trommelhacker der Serie VTH 650 zugeführt. „Diese Anlage erreicht enorme Durchsatzraten“, sagt Müller. Durch das Zerkleinerungsverfahren werden die Altholzstücke auf eine Hacklänge von etwa 15 Millimetern zerkleinert. Anschließend durchläuft das Material ein weiteres Sternsieb, das überschüssige Längen abtrennt. Es kann nun direkt dem Trocknungsprozess in der Pelletpresse zugeführt werden.

Das so aufbereitete Material wird auf einen Steilförderer gelegt, der es zu einem Rohrbandförderer der VRF-Serie transportiert. Mit einer Länge von 140 Metern transportiert der Rohrbandförderer das Schüttgut in die nur wenige Meter entfernten Rohstoffhallen des Pelletwerks. Die rohrförmige und rundum geschlossene Bauweise dieses Vecobelts umschließt das Schüttgut vollständig und schützt es so vor Windeinwirkungen. Das Förderband dieser Serie läuft nicht wie herkömmliche Förderbänder auf Rollen. Stattdessen wird der Riemen durch ein Luftpolster unterstützt, was den Reibungsverlust während des Betriebs minimiert. Zudem läuft es leise, was für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre auf dem Betriebsgelände sorgt. Das System fördert das Material mit maximal 2,5 Metern pro Sekunde.

„Dank des Rohrbandförderers benötigt Tschopp weder Radlader noch Lkw zum Verladen des verarbeiteten Materials und auch keinen Zwischentransport“, sagt Michael Müller. „Das spart Zeit, Platz und Energie.“ Tschopp nimmt auch die alten Schalungsplatten seiner Kunden zurück, die geschreddert und dem Holzkraftwerk zugeführt werden.

„Die Corona-Krise hat uns während der Bauphase natürlich immer wieder vor Herausforderungen gestellt“, sagt der Tschopp-Sägewerksleiter, „denn die Pandemie hat die Lieferketten ordentlich durcheinander gebracht.“ Um einen reibungslosen Ablauf während der Pandemie zu gewährleisten, musste Roland Birrer im engen Kontakt mit den Bau- und Partnerfirmen bleiben. „Wir haben sie dringend dazu ermutigt, die benötigten Materialien und Komponenten frühzeitig zu bestellen – und der Aufwand hat sich gelohnt, da wir nie lange auf etwas warten mussten.“ Die Lieferketten blieben über die gesamte Projektlaufzeit stabil – auch wenn hin und wieder ein Kraftakt nötig war. Hinzu kamen Marktveränderungen wie steigende Stahlpreise, die regelmäßig Diskussionen auslösten –

Und genau deshalb hat dem Sägewerksleiter die Zusammenarbeit mit Vecoplan Spaß gemacht. Roland Birrer: „Einerseits hat uns Vecoplan bewährte Technik zur Verfügung gestellt, die hält, was sie verspricht, andererseits war die Abwicklung durchweg konstruktiv. Michael Müller und sein Team brachten Ideen und Vorschläge ein, und selbst als wir mit der Planung fast fertig waren, waren sie immer zu Gesprächen bereit, um eine Lösung zu besprechen, auch ein zweites, drittes und viertes Mal. Am Ende hatten wir also die perfekte Vorbereitung.“